Wir leben in der größten Illusion der Republik
Es gibt viele Lügen, die sich Deutschland selbst erzählt.
Die Rente ist sicher, gehört definitiv zu den größten.
Das Umlagesystem – also: die Jungen zahlen für die Alten – war eine geniale Idee, als die Gesellschaft jung, kinderreich und wirtschaftlich dynamisch war. Heute ist es ein gigantisches Schneeballsystem, das nur funktioniert, solange genug neue Einzahler dazukommen. Doch die demografische Realität ist brutal.
Mehr Alte, weniger Junge – und null Ehrlichkeit
2025 gehen die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer in Rente. Millionen verlassen den Arbeitsmarkt, während die Beitragszahler fehlen. Gleichzeitig leben Rentner immer länger – im Schnitt über 20 Jahre nach Renteneintritt. Das ist schön, menschlich betrachtet. Finanziell ist es ein Desaster.
Und was ist die Antwort der Politik? Dieselbe alte Leier:
-
Beitragssatz erhöhen,
-
Renteneintrittsalter verschieben,
-
Staatshaushalt anzapfen.
Mit anderen Worten: Das Schneeballsystem läuft weiter – bis der letzte einzahlt.
73 – das neue 67
Das aktuelle Gutachten der Ökonomen um Justus Haucap, Stefan Kolev, Volker Wieland und Veronika Grimm klingt wie ein Weckruf, aber auch wie ein Offenbarungseid:
Deutschland müsse bis 2060 das Renteneintrittsalter auf 73 Jahre anheben, um den Kollaps des Systems zu verhindern.
Dänemark mache es vor – dort wird die Rente längst an die Lebenserwartung gekoppelt. Wer länger lebt, arbeitet länger. Klingt logisch, ist fair – und konsequent. Nur: Deutschland ist nicht Dänemark. Hier reicht schon der Vorschlag, länger zu arbeiten, um einen Sturm der Empörung auszulösen.
Dabei ist die Rechnung simpel:
-
Weniger Junge.
-
Mehr Alte.
-
Gleiche Rente.
Das geht nicht auf. Punkt.
Das Rentensystem: ein staatlich legitimierter Schneeball
Im Kern funktioniert unser Rentensystem wie jedes klassische Schneeballsystem:
Die Einzahlungen der Neuen finanzieren die Auszahlungen der Alten.
Solange der Strom der Neuen fließt, sieht alles stabil aus.
Doch sobald weniger nachkommen, bricht das Konstrukt in sich zusammen.
Das perfide daran: In einem Schneeballsystem nennt man so etwas Betrug. Im deutschen Sozialstaat nennt man es „Generationenvertrag“.
Arbeiten bis der Arzt kommt – oder endlich ehrlich werden
Die Forderung nach einem Renteneintritt mit 73 Jahren ist kein böser Plan neoliberaler Ökonomen – sie ist schlicht die logische Folge eines Systems, das über seine Verhältnisse lebt. Wer heute 40 ist, sollte sich keine Illusionen machen:
Die gesetzliche Rente wird für ihn kein sicherer Lebensabend, sondern ein Zuschuss zum Überleben.
Wir können uns entscheiden:
-
Entweder wir arbeiten länger,
-
oder wir bekommen weniger,
-
oder wir zahlen mehr.
Aber alle drei Optionen gleichzeitig zu leugnen, ist kindisch.
Mein Fazit: Das Ende der bequemen Lüge
Die Rente war lange Zeit der heilige Gral deutscher Sozialpolitik. Doch was einst als Versprechen begann, ist heute ein Finanzkrater mit Soziallack.
Jedes Schneeballsystem endet, wenn das Wachstum aufhört. Genau da sind wir jetzt.
Die einzige ehrliche Reform wäre, das System neu zu denken – mit echter Kapitaldeckung, privater Vorsorge und Eigenverantwortung, statt immer neuen Umverteilungstricks.
Wer das nicht will, sollte wenigstens ehrlich sein und sagen:
Wir verschieben den Crash einfach um eine Generation.
Denn eines ist sicher – die Rente nicht.
Wie siehst Du die Sache? Schreib es in den Kommentaren!