Argentinien 2024: Ein Land am Abgrund. Jahrzehntelanger wirtschaftlicher Niedergang, dreistellige Inflationsraten, ein aufgeblähter Staatsapparat und millionenfache Armut. Dann kommt Javier Milei – ein Präsident, der nicht nur ökonomisch, sondern auch kulturell mit allem bricht, was Lateinamerika in den Ruin geführt hat. Prof. Philipp Bagus hat mit „Die Ära Milei“ ein Buch geschrieben, das diesen radikalen Kurswechsel aus erster Hand erklärt – und ihm dabei mit einer Mischung aus Analyse, persönlicher Nähe und politischer Klarheit ein Denkmal setzt.
Der Autor: Ein Ökonom mit Haltung
Prof. Philipp Bagus ist kein Unbekannter für wirtschaftsliberale Leser. Als Anhänger der Österreichischen Schule, Professor in Madrid und Mitglied des Ludwig von Mises Instituts steht er für eine kompromisslose Ablehnung staatlicher Interventionen. Schon mit „Die Tragödie des Euro“ hat er eindrucksvoll aufgezeigt, wie politische Konstrukte ohne ökonomische Grundlage scheitern. Nun widmet er sich der Wiederauferstehung Argentiniens – unter einem Präsidenten, den er persönlich kennt und begleitet.
Der Inhalt: Radikale Reformen, radikale Freiheit
Bagus liefert keine biografische Nacherzählung und auch keine distanzierte Politbeobachtung. Was dieses Buch besonders macht: Es ist ein ökonomisches Manifest durch die Linse eines Kulturkampfes. Milei sei kein gewöhnlicher Politiker, sondern ein Kämpfer gegen die Hegemonie linker Ideen, so Bagus.
Kernpunkte des Buches:
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Die Ursachen des argentinischen Niedergangs: Etatismus, Peronismus, klientelistische Umverteilung.
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Mileis Philosophie: Eine Synthese aus Libertarismus, Kapitalismus, individueller Verantwortung und kulturellem Konservatismus.
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Die Reformagenda: Radikaler Abbau des Staatsapparats, Auflösung von Subventionen, Liberalisierung der Märkte, ein Angriff auf den übermächtigen Steuerstaat.
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Die Resultate: Ein Haushaltsüberschuss binnen Wochen, dramatischer Rückgang der Inflation, steigende Reallöhne und wachsende Wirtschaftsleistung – trotz medialer Verzerrung.
Ein kulturpolitisches Statement
Besonders bemerkenswert ist Bagus‘ Klartext: Für ihn ist der Kampf gegen den Sozialismus ein Kampf gegen kulturellen Verfall, gegen ästhetische und moralische Verwahrlosung. Er kontrastiert die funktionelle Hässlichkeit des Sozialismus mit der Schönheit der Freiheit. Manhattan gegen Plattenbau – Kapitalismus als Ausdruck menschlicher Kreativität.
Milei als Blaupause für Deutschland?
Bagus spart nicht mit Parallelen zur deutschen Realität: wachsender Staatsapparat, steigende Abgaben, politische Repression gegen Andersdenkende, ideologische Verbohrtheit statt ökonomischer Vernunft. Seine zentrale These:
„Wenn Argentinien mit all seinen Problemen die Kurve kriegen kann, dann kann das Deutschland auch.“
Doch es brauche einen Mentalitätswechsel, ähnlich wie ihn Milei auslöst – weg von Umverteilung, hin zu individueller Verantwortung. Ob das hierzulande realistisch ist, bleibt offen. Bagus ist skeptisch, aber nicht ohne Hoffnung.
Fazit: Ein Buch, das provoziert – und herausfordert
Die Ära Milei ist kein neutraler Bericht, sondern ein leidenschaftliches Plädoyer für radikale Freiheit, für Markt, Eigentum und Verantwortung. Es ist intellektuell anspruchsvoll, politisch unkorrekt und ökonomisch fundiert. Wer Antworten auf den globalen Rückfall in Planwirtschaft und staatliche Bevormundung sucht, findet hier Munition – und ein Beispiel, dass Wandel möglich ist, wenn man bereit ist, alte Zöpfe abzuschneiden.
Was hältst du von Mileis Reformen – und siehst du in Deutschland Parallelen? Schreib’s in die Kommentare und diskutiere mit.