Man hätte es für einen Aprilscherz halten können – wäre es nicht März.
Da basteln CDU und SPD gerade munter an ihrer Koalitions-Ehe und was springt am Verhandlungstisch heraus? Eine mögliche Steuererhöhungs-Orgie, bei der selbst Robin Hood sagen würde: „Jetzt übertreibt mal nicht!“
Spitzensteuersatz: rauf. Reichensteuer: höher. Aktiensteuer: ab nach oben. Immobilienverkäufe? Jetzt wird’s richtig teuer – auch nach zehn Jahren Haltefrist.
Der große Wurf für das Land? Eher der große Griff ins Portemonnaie – vor allem für Leistungsträger, Investoren, Selbstständige und alle, die sich dummerweise etwas erarbeitet haben.
Die neue Koalitionsformel: „Du hast – also zahl!“
Stellen wir uns das mal bildlich vor: Ein junger Ingenieur, frisch befördert, kratzt sich stolz über seine 6.900 Euro Monatsbrutto. Zack – willkommen im neuen Spitzensteuerland! Früher hätte man ihm auf die Schulter geklopft. Heute klopft ihm der Finanzminister auf die Geldbörse.
Und wer Aktien spart, fürs Alter vorsorgt oder seine Mieteinnahmen ordentlich versteuert – der ist im neuen Koalitionsmärchen der Wolf im Schafspelz. Denn Kapital ist jetzt pfui – es sei denn, es stammt vom Staat.
Vermieter? Investoren? Willkommen auf der Abschussliste!
Besonders apart ist die geplante Ausweitung der Immobilienbesteuerung. Wer eine Wohnung nach zehn Jahren verkauft – also der klassische private Altersvorsorger – soll künftig wieder zur Kasse gebeten werden. Wieso auch nicht? Ist ja nur der letzte Baustein zur Rente, auf den man sich noch verlassen konnte.
Und dann die Abgeltungssteuer auf Zinsen, Dividenden etc.! Rauf von 25 auf 30 Prozent – als würde uns der internationale Kapitalmarkt dafür applaudieren. Spoiler: Er wird nicht. Dafür freuen sich andere Länder über abwanderndes Investitionskapital.
Ein Hoch auf die Harmonisierung – in alle falschen Richtungen
Die „Finanztransaktionssteuer in europäischer Abstimmung“ klingt nett, riecht aber nach: „Wir machen’s einfach mal und hoffen, dass Frankreich mitzieht.“ Spoiler Nummer zwei: Wird es nicht. Aber Hauptsache, es gibt wieder eine neue Steuer.
Was bleibt? Eine Koalition, die mit dem einen Auge auf die Gerechtigkeit schielt und mit dem anderen das Rückgrat der Wirtschaft ins Visier nimmt.
Natürlich darf man über Umverteilung sprechen. Natürlich müssen Superreiche auch ihren Beitrag leisten. Aber was SPD und CDU da gerade aushecken, ist keine Umverteilung – das ist ein Umverteilen mit der Dampfwalze.
Fazit: Steuerpolitik mit Vorschlaghammer
Die CDU als Investoren-Schreck? Die SPD als Steuererfinderin des Jahres? Wer hätte das gedacht. Und der brave Mittelstand schaut verdattert zu und fragt sich: „War’s das jetzt mit dem Aufstieg durch Leistung?“
Wenn diese Pläne durchgehen, lautet die neue Botschaft im Land: „Mach ruhig Karriere, aber beschwer dich nicht, wenn du am Ende genauso wenig übrig hast wie vorher.“
Na dann: Frohes Koalieren!