Im Mai 2025 kletterte der Goldpreis auf über 3.3oo US-Dollar je Unze (31,1034768 Gramm). Dieser Anstieg spiegelt die zunehmende Nervosität an den Finanzmärkten wider – insbesondere aufgrund der steigenden US-Staatsverschuldung und schwacher Nachfrage nach langfristigen US-Anleihen. Auch der abwertende Dollar sorgt dafür, dass Gold für internationale Käufer attraktiver wird.
Silber zog mit: Der Preis stieg auf über 33 US-Dollar pro Unze.
Jetzt fragen sich viele Anleger: soll ich noch einsteigen? Oder lieber die Finger davon lassen?
Markttreiber: Warum steigen Gold und Silber jetzt wieder?
Neben geopolitischen Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit spielt auch die Geldpolitik der Zentralbanken eine Rolle. Die Aussicht auf weiterhin niedrige Zinsen und eine potenziell steigende Inflation erhöht den Reiz von Edelmetallen als stabiler Wertspeicher.
Ein weiterer Punkt: Die wachsende Nachfrage aus der Industrie, insbesondere bei Silber, sorgt für zusätzliche Dynamik.
Steuern auf Silber: Ein klarer Nachteil für deutsche Anleger
Seit dem 1. Januar 2025 wird Silber in Deutschland mit der vollen Mehrwertsteuer von 19 % belegt. Die bisherige Differenzbesteuerung entfällt. Das macht Silber für private Investoren deutlich weniger attraktiv – besonders im Vergleich zum steuerfreien Investment in physisches Gold.
Physisches Edelmetall oder börsengehandelte Produkte?
Wer investieren will, steht vor einer zentralen Frage: Physisches Metall oder ein Gold-ETF? Die klassischen Optionen wie Krügerrand oder Maple Leaf bieten das beruhigende Gefühl, echtes Metall in Händen zu halten. Doch sie bringen auch Lagerkosten, Sicherheitsrisiken und höhere Handelsspannen mit sich.
Alternativ ermöglichen Produkte wie Xetra-Gold oder EUWAX Gold II den Einstieg in den Goldmarkt ohne die physischen Herausforderungen. Diese sind zwar durch Gold gedeckt, gelten jedoch als Inhaberschuldverschreibungen – und sind somit im Falle einer Insolvenz kein Sondervermögen.
ETF oder ETC? Wichtige Unterschiede im Überblick
| Merkmal | Xetra-Gold / EUWAX Gold II | Physisches Gold (z. B. Krügerrand) |
|---|---|---|
| Lagerung | Verwahrstelle, z. B. Frankfurt | Eigenlagerung oder Schließfach |
| Anonymität | Nein | Bis 2.000 € anonym |
| Auslieferung möglich | Ja, aber über Bank mit MIFID-Check | Sofortige Verfügbarkeit |
| Steuerliche Vorteile | Kein direkter Vorteil | Abgeltungssteuer nach 1 Jahr entfällt |
| Sicherheit bei Insolvenz | Kein Sondervermögen | Volles Eigentum |
Zunehmende Spekulation: Wie sicher sind Futures und Derivate?
Besonders kritisch werden Finanzprodukte wie Futures oder gehebelte Zertifikate gesehen. Diese ermöglichen zwar große Gewinne, aber auch drastische Verluste – insbesondere in volatilen Marktphasen. Derzeit liegt das Verhältnis von physischen Beständen zu Papierzertifikaten bei 100:1 oder sogar 300:1, was eine enorme Überzeichnung darstellt.
Manipulation am Markt: Was ist dran an den Vorwürfen?
In der Vergangenheit gab es mehrfach handfeste Beweise für Marktmanipulation. So musste JP Morgan eine Rekordstrafe von 920 Millionen US-Dollar zahlen, weil das Unternehmen über Jahre hinweg den Goldpreis künstlich beeinflusst hatte.
Zukunftsaussichten: Wohin steuert der Markt?
Gold bleibt ein beliebter Krisenschutz. Analysten erwarten kurzfristig Preisziele zwischen 3.450 und 3.500 US-Dollar pro Unze. Bei Silber werden sogar 75 bis 100 US-Dollar je Unze für möglich gehalten – sofern die Nachfrage weiter steigt und regulatorische Eingriffe begrenzt bleiben. Doch hier gilt wie immer an den Finanzmärkten: niemand kann in die Glaskugel schauen.
Fazit: Chancen nutzen, Risiken kennen
Edelmetalle bieten weiterhin gute Möglichkeiten zur Diversifikation und als Absicherung gegen Krisen. Wer investiert, sollte jedoch die steuerlichen Rahmenbedingungen, das Kontrahentenrisiko bei ETCs sowie Manipulationsvorwürfe und mögliche Marktverzerrungen genau im Blick behalten.
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