Modern Monetary Theory, kurz MMT, ist in den letzten Jahren zum Buzzword unter progressiven Ökonomen, Aktivisten und Politikern geworden. Angeblich revolutionär, angeblich logisch, angeblich die Lösung aller Finanzierungsprobleme moderner Staaten. Doch was steckt wirklich dahinter? Ist MMT eine neue Denkschule, die unsere Wirtschaft grundlegend verbessern kann – oder schlicht eine ökonomische Selbsttäuschung, die mit der Realität nicht mithalten kann?
Das Versprechen der MMT: Geld ohne Grenzen
Laut MMT kann ein Staat mit eigener Währung niemals pleitegehen. Er kann alles bezahlen, was in seiner Währung zum Verkauf steht. Er muss nicht sparen, nicht „gegenfinanzieren“ – er kann, so die Theorie, unbegrenzt Geld schaffen, um damit Schulen zu bauen, Renten zu erhöhen oder den Klimawandel zu bekämpfen.
Die Steuern? Nicht nötig zur Finanzierung. Sie dienen angeblich nur dazu, Nachfrage zu steuern oder „Vertrauen in die Währung“ zu erzeugen. Das klingt bequem – fast zu bequem. Und genau da fängt das Problem an.
MMT ignoriert grundlegende wirtschaftliche Risiken
Die MMT basiert auf der Annahme, dass der Staat praktisch nie durch Geldmangel eingeschränkt ist – sondern nur durch reale Ressourcen wie Arbeit, Rohstoffe oder Energie. Doch genau hier wird’s gefährlich.
Denn die Theorie vernachlässigt weitgehend die psychologischen und systemischen Faktoren eines modernen Wirtschaftssystems:
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Vertrauen in Geld ist kein Naturgesetz – es kann kippen.
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Inflation ist kein rein technisches Problem, das sich durch Steuern und Zinsmanöver „wegregeln“ lässt.
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Kapitalflucht, Währungsabwertung und wirtschaftliche Destabilisierung sind reale Konsequenzen, wenn Märkte das Gefühl haben, ein Staat agiert ohne ökonomische Disziplin.
Die Realität: Staaten sind keine Wunschmaschinen
MMT malt ein Bild vom Staat als „magischem Geldgeber“, der nach Belieben Schulden machen kann – solange er nur die eigene Währung druckt. Das mag auf dem Papier funktionieren. Doch in der Praxis?
Beispiele wie Argentinien, Venezuela oder Zimbabwe zeigen, was passiert, wenn Staaten mit ihrer eigenen Währung exzessiv Schulden machen: Hyperinflation, Währungsverfall, Massenverarmung. Die MMT-Anhänger werfen gerne ein, diese Länder seien Sonderfälle. Doch das ist eine bequeme Ausrede.
Selbst in stabilen Demokratien wie den USA oder Großbritannien wären die politischen, wirtschaftlichen und internationalen Folgen einer „grenzenlosen“ Geldpolitik erheblich. MMT blendet diese Risiken systematisch aus – oder wiegelt sie ab.
Die MMT ist ein Wunschdenken für Politiker ohne Mut zur Realität
Was die MMT eigentlich bietet, ist ein akademischer Vorwand, unbequemen Entscheidungen aus dem Weg zu gehen. Anstatt zu fragen: „Was ist finanzierbar?“ stellt sie nur noch die Frage: „Was ist politisch gewünscht?“
Doch genau das ist brandgefährlich. Denn es öffnet Tür und Tor für Missbrauch, für exzessive Staatsausgaben, für populistische Versprechen, die sich in einer Welt harter Ressourcen niemals einlösen lassen.
Und was ist mit der Zentralbank?
Die Theorie tut gerne so, als seien Regierung und Zentralbank ein harmonisches Team. In der Realität jedoch ist die Unabhängigkeit der Zentralbank eine der tragenden Säulen stabiler Finanzsysteme. Wer das aufweicht, spielt mit dem Feuer – und riskiert Vertrauen, Stabilität und den internationalen Ruf seiner Währung.
MMT-Anhänger wollen diese Feinheiten oft nicht wahrhaben. Für sie ist jede Begrenzung des Staates eine ideologische Fessel. Die Realität sieht anders aus.
Fazit: MMT ist keine Vision – sie ist eine Gefahr
Die Modern Monetary Theory klingt wie ein Traum – für all jene, die sich nie mit den realen Zwängen von Finanzmärkten, Vertrauen, internationalen Währungsbeziehungen und volkswirtschaftlicher Stabilität beschäftigen wollen.
Doch in Wahrheit ist MMT keine moderne Theorie, sondern eine ökonomische Rückwärtsgewandtheit im neuen Gewand: Sie leugnet Knappheit, untergräbt Stabilität und verspricht eine Welt, die es so nicht gibt.
Wer glaubt, man könne sich Wohlstand einfach drucken, hat aus der Geschichte nichts gelernt. Wer dagegen ernsthaft über gerechte, nachhaltige und realistische Wirtschaftspolitik reden will, muss sich mit den Grenzen auseinandersetzen – nicht mit der Illusion ihrer Abschaffung.
Was meinst du?
Ist MMT der ökonomische Gamechanger oder gefährlicher Irrweg? Schreib deine Meinung in die Kommentare.
Die MMT ist ein weiteres utopistisches/sozialistisches Hirngespinst, welche wie im Kommentar sehr treffend dargelegt, die Realität ausblendet und nur im Kopf von linken Möchtergern-Weltverbesserern einen Platz haben darf.