Oktober 26

Was wir vom US-401(k)-System lernen können

Wenn man ehrlich ist: Die Amerikaner machen nicht alles richtig. Aber beim Thema Altersvorsorge sind sie uns voraus. Sogar ein Invest in Cryptowährungen ist – Donald sei Dank – möglich. Lies: Jedes Schneeballsystem scheitert irgendwann – auch die Rente.

Der 401(k) – Kapitalismus mit Plan

Der sogenannte 401(k) ist kein im Gegensatz zur Rente Staatsversprechen in Form eines Generationenvertrags, sondern ein individueller Sparplan, den der Arbeitgeber für seine Angestellten organisiert.
Ein Teil des Gehalts fließt automatisch in ein persönliches Konto – noch bevor Steuern abgezogen werden.
Diese Beiträge sind steuerlich begünstigt, das heißt: Sie mindern das zu versteuernde Einkommen, und das Geld kann steuerfrei wachsen, solange es im Konto bleibt.

Viele Arbeitgeber legen sogar etwas obendrauf – oft 3 bis 6 Prozent des Gehalts. Das nennt sich „Employer Match“ und ist im Prinzip geschenktes Geld, das in Deutschland fast niemand außerhalb der Rente bekommt.

Das Ergebnis: Arbeitnehmer bauen sich mit jedem Gehaltsscheck ein echtes Vermögen auf, das ihnen gehört, nicht dem Staat.

Investieren statt hoffen

Das Kapital wird in Fonds oder ETFs angelegt – breit gestreut über Aktien, Anleihen, Rohstoffe, manchmal auch Immobilienfonds.
Natürlich schwanken die Märkte. Natürlich gibt es keine Garantie.
Aber: Wer keine Risiken eingeht, bekommt auch keine Rendite.

Während das deutsche Umlagesystem auf dem Versprechen „Du zahlst heute, jemand zahlt später für dich“ basiert, sagt der 401(k):
„Du sparst heute, und dein Geld arbeitet für dich – sofort.“

Es ist kein Zufall, dass viele Amerikaner trotz niedrigerer Rentenansprüche im Alter ein deutlich höheres Vermögen besitzen.

Steuern clever geregelt

Der 401(k) ist nicht nur ein Investmentmodell, sondern auch ein Steuertrick mit Ansage.
Das eingezahlte Geld wird erst beim Entnehmen versteuert, meist im Ruhestand, wenn der Steuersatz niedriger ist.
Das ermöglicht jahrelanges, ungestörtes Wachstum des Kapitals.

Zum Vergleich: In Deutschland wird fast alles sofort besteuert: Einzahlungen, Erträge, später dann auch die Renten selbst.
Das bremst jede Form von Zinseszinseffekt.

Kein System ohne Verantwortung

Natürlich birgt der 401(k) auch Risiken. Wenn jemand falsch investiert oder zu früh verkauft, kann das Kapital schrumpfen.
Aber das ist immer noch besser als gar kein Kapital.
Das US-System überträgt Verantwortung und genau das ist der Punkt, an dem Deutschland scheitert. Zwar nicht perfekt, aber die Kraft des Kapitalmarkts wird einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich gemacht.

Hier gilt: Der Staat soll es richten.
Dort gilt: Du bist der Staat – kümmere dich um dich selbst.

Wie sorgst Du für die Rente vor? Schreib es in den Kommentaren!


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