Ein Satz, der sitzt – und das Land aufrütteln sollte
„Wir sind im Prinzip pleite.“
Wenn ein Ministerpräsident so etwas sagt, ist das kein Ausrutscher, kein Nebensatz und kein rhetorischer Ausreißer. Es ist ein politischer Notruf.
Reiner Haseloff, seit Jahren der dienstälteste Regierungschef im Land, hat gegenüber BILD ausgesprochen, was viele Ökonomen seit Monaten denken und was die Bundesregierung scheinbar nicht hören will: Deutschland lebt längst über seine Verhältnisse.
Ab 2029, warnt Haseloff, würden alle Einnahmen des Staates allein für Soziales, Verteidigung und Zinsen draufgehen. Für Investitionen? Für Zukunft? Für Wachstum? Fehlanzeige.
Schwarz-Rot gibt weiter Geld aus – obwohl die Kassen leer sind
Während Haseloff verbal die Notbremse zieht, fährt die Bundesregierung aus CDU und SPD unbeeindruckt weiter – und zwar Richtung Wand. Der Bundeshaushalt für 2026 soll 520 Milliarden Euro umfassen, erneut mehr als im Vorjahr. Nur in der Corona-Zeit war der Staat ausgabefreudiger.
Und dabei reden wir nicht von einzelnen Sonderposten, sondern von strukturellem Verbrauch:
Über ein Drittel des gesamten Haushalts geht in den Zuschuss zur Rente – ein historisch in dieser Form nie dagewesener Wert.
Parallel plant Finanzminister Lars Klingbeil mehr als 180 Milliarden Euro neue Schulden – verteilt auf Haushalt und „Sondervermögen“. Ein hübsches Wort für: zusätzliche Kredite, die nicht so heißen dürfen.
Wofür das Geld rausgeht
Die Liste der zusätzlichen Ausgaben im Jahr 2026 liest sich wie ein Wunschzettel, nicht wie ein Krisenplan:
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11,5 Mrd. Euro für die Ukraine
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9,5 Mrd. Euro für Liquiditätshilfen in Sozialkassen
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251 Mio. Euro für Kulturprojekte
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800 Mio. Euro für klimafreundliche Eigenheime
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50 Mio. Euro für barrierefreie Umbauten
Alles nicht unwichtig – aber alles kreditfinanziert. Währenddessen frisst der Zinsdienst jedes Jahr größere Löcher in den Haushalt. Höhere Schulden bedeuten höhere Zinsen, höhere Zinsen bedeuten weniger Spielraum. Ein Teufelskreis, der sich längst dreht.
Der Staat gibt mehr aus, als er erwirtschaftet – und das dauerhaft
Haseloff formuliert es klar: „Wir leisten uns schon seit Längerem mehr, als wir erwirtschaften.“
Das ist schlicht die Definition von „auf Pump leben“.
Das Problem ist nicht, dass der Staat in Krisen Schulden macht. Das Problem ist, dass er sich angewöhnt hat, Schulden als Dauerzustand zu begreifen. Die Wirtschaftsweisen haben die Merz-Regierung jüngst regelrecht zerlegt: Hohe Defizite bei quasi Nullwachstum.
Deutschland bewegt sich gerade nicht, sondern es driftet und zwar in Richtung eines Staatswesens, das kaum noch investieren, sondern nur noch verwalten kann.
Was jetzt passieren müsste
Haseloffs Forderung ist eigentlich banal und gleichzeitig politischer Sprengstoff:
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Ausgaben überprüfen und kürzen
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Rente reformieren
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Sozialsysteme reformieren
- Mehr Wirtschaftswachstum
Doch genau das, was nötig wäre, traut sich niemand anzufassen. Reformen sorgen für keinen Applaus. Schulden machen hingegen sofort für politische Ruhe.
Nur eben nicht lange.
Fazit: Deutschland braucht endlich Ehrlichkeit
Man muss Haseloff nicht mögen, aber man sollte hinhören. Denn er sagt etwas, das viele seiner Kollegen nicht auszusprechen wagen. Und das Land steht an einem Punkt, an dem politischer Klartext wertvoller ist als jede Haushaltstrickserei.
Was meinst du:
Übertreibt Haseloff – oder steckt Deutschland wirklich auf dem Weg in die finanzielle Sackgasse? Schreib mir deine Meinung in die Kommentare!

Mit jedem Tag mache ich mich vom Staat wieder ein klein wenig unabhängiger. Bei mir fiel der Groschen, als unser ehemaliger Bundeskanzler während Corona appellierte, wir säßen Alle im selben Boot. Seitdem habe ich für so einen Fall einen Bohrer dabei…
Das ist eine gute Herangehensweise!