Kupfer galt lange als klassischer Rohstoff für die Industrie. In Stromleitungen, Wasserrohren und Elektromotoren wurde es unspektakulär eingesetzt. Doch in den vergangenen Jahren hat sich das Bild gewandelt: Kupfer entwickelt sich zunehmend zum strategischen Rohstoff für moderne Technologien – insbesondere für die Künstliche Intelligenz, aber auch für die Energiewende, die Elektromobilität und den globalen Infrastrukturausbau.
Künstliche Intelligenz und der steigende Rohstoffbedarf
Mit dem rasanten Ausbau von Rechenzentren für KI-Anwendungen wächst der Bedarf an leistungsfähiger Infrastruktur. Hochleistungsrechner, Serverfarmen und moderne Kühlsysteme enthalten Kupfer in bedeutenden Mengen. Neben der reinen Datenübertragung spielt Kupfer auch in der Energieversorgung dieser Systeme eine entscheidende Rolle.
Auch in der Herstellung von Halbleitern und Chips ist Kupfer als leitfähiges Material unverzichtbar. Zusätzlich belastet die steigende Energieanforderung durch KI-Anwendungen die Stromnetze – deren Ausbau wiederum Kupfer in großen Mengen erfordert.
Weitere Megatrends als Preistreiber
Doch KI ist nicht der einzige Treiber. Kupfer steht im Zentrum zahlreicher weiterer struktureller Entwicklungen. Elektroautos etwa benötigen ein Vielfaches der Kupfermenge im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Gleiches gilt für Ladesäulen, Batteriespeicher und Energieinfrastruktur im Zuge der Energiewende.
Auch die weltweite Urbanisierung verstärkt die Nachfrage: Überall, wo neue Wohngebiete entstehen, Strom- und Wasserleitungen verlegt werden oder moderne Gebäude errichtet werden, wird Kupfer verbaut. Der Bedarf ist global – und dauerhaft.
Angebotslage bleibt angespannt
Trotz der hohen Nachfrage bleibt das Kupferangebot begrenzt. Der Rohstoff ist auf der Erde zwar in großer Menge vorhanden, doch nicht überall wirtschaftlich abbaubar. Viele Minenbetreiber zögern Investitionen in neue Förderstätten – insbesondere bei den aktuellen Preisniveaus, die nicht überall kostendeckend sind.
Derzeit liegt der Kupferpreis bei rund 8.500 Euro pro Tonne, während er im Jahr 2020 noch bei etwa 6.000 Euro pro Tonne lag. Das zeigt zwar bereits einen deutlichen Preisanstieg – doch angesichts steigender Nachfrage bei gleichzeitig stagnierendem oder rückläufigem Angebot sehen Marktbeobachter weiteres Potenzial.
Ein strukturelles Angebotsdefizit in Kombination mit langfristig wachsender Nachfrage könnte den Kupferpreis in den kommenden Jahren weiter nach oben treiben.
Rohstoffmärkte: Chancen und Risiken
Wie bei allen Rohstoffen gilt: Kupfer ist preissensibel und abhängig von vielen Faktoren – von der globalen Konjunktur über geopolitische Risiken bis hin zur Spekulation an den Rohstoffbörsen. Preisbewegungen können sprunghaft und schwer prognostizierbar sein.
Anlegerinnen und Anleger sollten daher berücksichtigen, dass Rohstoffe kurzfristig volatil reagieren können – auch ohne, dass sich die fundamentale Marktlage verändert hat. Gleichzeitig bietet ein strukturell unterbewerteter Rohstoff wie Kupfer mittel- bis langfristig interessante Perspektiven.
Möglichkeiten zur Investition
Wer vom langfristigen Potenzial des Kupfermarkts profitieren möchte, kann dies auf verschiedenen Wegen tun. Der direkte Handel über Futures ist eher für erfahrene Marktteilnehmer geeignet, da hier hohe Volatilität und komplexe Mechanismen eine Rolle spielen.
Alternativen sind strukturierte Produkte oder börsengehandelte Rohstoffzertifikate. Eine weitere Möglichkeit ist das Investment in Unternehmen, die Kupfer fördern oder weiterverarbeiten. Bekannte internationale Anbieter sind etwa Freeport McMoRan oder Glencore. Auch der Hamburger Kupferverarbeiter Aurubis bietet sich als mögliche Anlage in diesem Segment an.
Ein Spezialfall ist Barrick Gold, ein großer Goldproduzent, der aktuell mehrere neue Kupferprojekte entwickelt. Für Anlegerinnen und Anleger, die auf eine Kombination aus Gold- und Kupferengagement setzen wollen, könnte dies ein langfristig interessanter Titel sein – vorausgesetzt, das Kupfergeschäft gewinnt in Zukunft stärker an Gewicht.
Ausblick
Kupfer hat in den kommenden Jahren das Potenzial, über seine klassische Rolle hinaus eine Schlüsselposition in der wirtschaftlichen Transformation einzunehmen. Sowohl die Digitalisierung als auch die Dekarbonisierung sind ohne das Metall kaum vorstellbar. Die Entwicklung des Kupferpreises wird daher nicht nur ein Indikator für wirtschaftliche Aktivität sein – sondern auch für den Fortschritt bei vielen der zentralen Zukunftsthemen.
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