Juli 25

Warum Deutsche trotz hoher Einkommen kaum Vermögen haben

Deutschland, ein Land bekannter Wohlstandszentren und starker Wirtschaft, erlebt eine alarmierende Realität. Laut dem neuesten Global Wealth Report von UBS, besitzen Deutsche im Durchschnitt 264.789 USD pro Kopf. Doch dieser scheinbare Reichtum verbirgt eine düstere Wahrheit: Das Medianvermögen in Deutschland liegt nur bei 70.790 USD. Das bedeutet, dass die Hälfte der deutschen Bevölkerung weniger als diesen Betrag besitzt. Was ist los im Land der Dichter und Denker?

Deutschland – ein Land der „armen“ Reichen?

Während Länder wie Schweden, Taiwan und sogar Frankreich ähnliche Durchschnittswerte aufweisen, offenbart der Median ein erhebliches Ungleichgewicht. Deutschland fällt aus den Top 25 der Median-Vermögen weltweit heraus. Während der Durchschnittswert durch extrem wohlhabende Individuen – bei uns gibt es fast 3 Millionen Dollar-Millionäre – nach oben getrieben wird, spiegelt das Medianvermögen die Realität der Mehrheit wider: Viele Deutsche haben schlichtweg wenig bis gar keine Ersparnisse.

Die Ursachen: Keine Spartradition und niedrige Renditen

Aber warum haben so viele Deutsche so wenig Vermögen? Einer der Hauptgründe liegt in der fehlenden Immobilienkultur. Im Gegensatz zu Ländern wie Italien, wo Immobilien vererbt und gekauft werden, investieren Deutsche weniger in Eigentum. Das führt zu einem geringeren langfristigen Vermögensaufbau. Hinzu kommt, dass die Deutschen ihr Geld selten in renditestarke Anlagen investieren. Während in anderen Ländern Immobilien und Aktien zum Standard gehören, bleibt das Geld der Deutschen oft auf Sparbüchern – mit minimalen Zinsen.

Immobilien – Der vergessene Schatz

Interessanterweise zeigt der Report, dass Länder mit einer hohen Immobilienquote oft auch ein höheres Medianvermögen aufweisen. In Italien zum Beispiel, besitzen viele Familien mehrere Immobilien, die im Wert steigen und Mieteinnahmen generieren. Das sorgt für einen stabilen Vermögensaufbau über Generationen hinweg. Ein Trend, der in Deutschland weitgehend fehlt.

Wachsende Ungleichheit

Der Global Wealth Report zeigt auch die steigende Ungleichheit in Deutschland. Der Gini-Koeffizient, der die Vermögensverteilung misst, liegt bei 68 – ein hoher Wert, der auf eine starke Disparität hinweist. Auch wenn dieser Wert gesunken ist, bleibt die Ungleichheit alarmierend hoch. Während einige wenige extrem reich sind, kämpft die Mehrheit mit wenig Vermögen.

Globaler Vergleich: Deutsche gehören trotz allem zu den Wohlhabenderen

Trotz dieser Herausforderungen zeigt der globale Vergleich, dass Deutsche im weltweiten Maßstab relativ wohlhabend sind. Schon mit einem Vermögen von 10.000 USD gehört man weltweit zur oberen Hälfte. In Monaco hingegen müsste man 12,8 Millionen USD besitzen, um zu den Top 1% zu zählen. In Deutschland reichen dafür „nur“ 3,4 Millionen USD.

Die schockierende Wahrheit ist klar: Trotz hoher Einkommen und einer starken Wirtschaft haben viele Deutsche wenig Vermögen. Es ist an der Zeit, dass Deutschland seine Spar- und Investitionsgewohnheiten überdenkt. Mehr Investitionen in Immobilien und renditestarke Anlagen könnten den Wohlstand breiter verteilen und die finanzielle Sicherheit vieler Haushalte stärken.

Es ist Zeit, dass Deutschland nicht nur ein Land der Verdiener bleibt, sondern auch ein Land der Vermögenden wird.

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