November 3

Warum du lieber kein Frugalist werden solltest (und wie du trotzdem clever mit Geld umgehst)

Stell dir vor, du könntest mit 40 in Rente gehen – kein Wecker, keine Montagsmeetings, nur Freiheit. Klingt nach einem Traum, oder? Willkommen im frugalistischen Gedankenspiel, wo „extremes Sparen für den frühen Ruhestand“ das Ziel ist. Frugalismus verspricht dir genau das: Sparen, bis der Kontostand knackt, um dann das Arbeitsleben hinter sich zu lassen. Aber bevor du deine Lieblingsausgaben runterschraubst, lies hier, warum das Ganze vielleicht doch kein Traumleben bedeutet.

Frugalismus 101: Der schnellste Weg zum Ruhestand – oder doch nicht?

Frugalismus setzt auf die Formel: „Spar so extrem, wie es nur geht, investiere schlau, und dann nix wie weg in die frühe Rente.“ Die Strategie dahinter? Minimalismus, Sparziele und ETFs. Es gibt Menschen, die sogar behaupten, dass der Verzicht auf den täglichen Latte macchiato zu einem Riesenvermögen im Rentenalter führt. Also: Kein Kaffee to-go, kein teures Dinner, kein Konsum, nur strikte Selbstdisziplin. Was kann da schon schiefgehen?

Die Kehrseite der Frugalisten-Medaille: Wo bleibt das Leben?

Hypothetisch gesehen hast du nach Jahren eiserner Disziplin den Ruhestand erreicht. Aber jetzt die Frage: Wann hast du dir das letzte Mal wirklich etwas gegönnt? Für Frugalisten kann sich Verzicht so sehr in den Alltag einbrennen, dass das Leben selbst an einem vorbeizieht. Wenn du nie lernst, dein Geld auch mal für die schönen Dinge auszugeben, kannst du am Ende feststellen, dass dir zwar ein dickes Konto bleibt – aber wenig Erlebnisse, an die du dich erinnern kannst.

Sparen bis zum Umfallen – und dann?

Frugalisten setzen oft alles auf später. Sie sind Meister im Zurückstellen von Träumen und gönnen sich so gut wie nichts, solange die finanziellen Ziele nicht erreicht sind. Doch wer weiß, wie lange man „später“ überhaupt genießen kann? Die traurige Wahrheit ist: Das Leben wartet selten auf uns. Erlebnisse, die jetzt magisch sind – spontane Reisen, gemütliche Abende im Lieblingsrestaurant, ein kleiner Extrakomfort – können an Bedeutung verlieren, wenn wir sie ewig aufschieben.

Zeitfenster nutzen statt immer weiter verschieben

Überlege mal: Mit 20 ist es leicht, im Rucksack durch Asien zu tingeln und in einfachen Hostels zu schlafen. Mit 40? Vielleicht doch nicht mehr ganz so bequem. Und mit 60 erst recht nicht. Frugalisten laufen Gefahr, im Hamsterrad des Sparens und Planens zu bleiben, ohne je die Momente zu nutzen, für die das Geld da ist. Im Worst Case: Ein stattliches Vermögen, aber ein Leben, das an Möglichkeiten vorbeigezogen ist.

Die Balance statt Extremsparen: „Time-Bucket-List“ statt eiserner Sparkurs

Hier kommt die „Time-Bucket-List“ ins Spiel. Stell dir eine Liste vor, auf der du festhältst, was du in bestimmten Lebensphasen unbedingt erleben willst – bevor die Lust oder die Energie dafür nachlässt. Die Japan-Reise? Die entspannte Auszeit am Strand? Die großen Pläne, die du schon ewig im Kopf hast? Nimm sie jetzt in Angriff, statt bis ins Unendliche auf „später“ zu warten. Sparen ist gut, aber es ist kein Ersatz für gelebte Träume.

Frugalismus? Danke, aber ich nehm lieber das Beste aus beiden Welten

Also: Frugalismus klingt gut – auf dem Papier. Doch ein Leben, das nur aus Verzicht besteht, geht an den schönen Momenten des Alltags vorbei. Die richtige Balance aus Sparsamkeit und Genuss, aus cleverem Investieren und bewusstem Ausgeben bringt die wahre Zufriedenheit. Wer die goldene Mitte findet, baut sich ein finanziell gesundes Leben auf und schafft gleichzeitig Erinnerungen, die unbezahlbar sind.

Was denkst du? Ist Frugalismus etwas für dich, oder bist du eher Team „Clever sparen, aber das Leben genießen“? Schreib’s in die Kommentare!


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  • Ich bin ja generell dafür, sich aus diversen Trends, Konzepten, Anleitungen immer das fürs eigene Leben passende herauszupicken. Allerdings ist gerade der tägliche Latte macchiato ein gutes Beispiel, denn kaum jemand genießt den wirklich. Wir kippen solche kleinen Gewohnheiten achtlos aus dem Pappbecher hinunter, statt uns Zeit zu nehmen und solche kleinen Luxusmomente wertzuschätzen. Das wiederum sollte man sich dann vielleicht doch vom Frugalismus abschauen und statt dessen ein Riesenvermögen 😉 ansparen, weil man sich den feinen Kaffeegenuss eben nur hin und wieder gönnt – dann aber richtig!

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