Heute erkläre ich Dir, wie Geld entsteht. Bargeld wird von der Notenbank gedruckt, aber wie sieht es mit dem Geld auf Deinem Konto aus? Das schauen wir uns jetzt an. Glaub mir, die Antwort wie Buchgeld entsteht, wird Dich überraschen.
Denn jetzt kommen unsere Banken ins Spiel.
Was es mit der Geldmenge auf sich hat
Lass uns zunächst einen Blick auf die Geldmenge werfen. Die Geldmenge M3 ist eine wichtige Kennzahl der Geldmenge in einer Volkswirtschaft. Sie umfasst alle Formen von Bargeld, Buchgeld und Geldmarktinstrumenten, die von Nichtbanken gehalten werden. Zur Geldmenge M3 gehören unter anderem Sichteinlagen, Termineinlagen, Sparbücher, Geldmarktfonds, Schuldverschreibungen und Wertpapiere. Sie stellt damit eine umfassende Messgröße für das gesamte Geldvolumen einer Volkswirtschaft dar.
Kleiner Spoiler: Die Geldmenge M3 ist im Euroraum ist laut statista von 4.667 Milliarden Euro im Jahr 1999 auf 16.090 Milliarden Euro Ende 2022 angestiegen. Unglaublich, oder?
Banken schaffen Buchgeld
Eine der Hauptaufgaben von Banken ist die Kreditvergabe. Wenn ein Kunde einen Kredit aufnimmt, wird das Geld nicht einfach aus dem Nichts geschaffen. Stattdessen wird das Buchgeld durch die Kreditvergabe von Banken geschaffen. Der Kunde erhält das Geld auf seinem Konto gutgeschrieben und kann es für seine Investitionen nutzen. Aber wie viel Buchgeld können Banken tatsächlich schaffen und gibt es Begrenzungen dafür?
Die Bedeutung von Buchgeld
In der heutigen Wirtschaft ist das Buchgeld viel wichtiger als das Bargeld. Die meisten Einkäufe werden per Überweisung oder mit der Bankkarte bezahlt. Das Geld wird vom Bankkonto des Kunden auf das Konto des Empfängers umgebucht. Das Guthaben des Zahlers nimmt ab, das Guthaben des Empfängers nimmt zu. Die Banken buchen die Zahlungen ihrer Kunden auf deren Bankkonten. Das Guthaben auf den Bankkonten nennt man Buchgeld.
Wenn ein Bankkunde Geld von seinem Konto abhebt, wird aus dem Buchgeld Bargeld. Wenn er das Bargeld auf sein Konto einzahlt, wird es wieder zu Buchgeld durch Einzahlung auf das Konto. Auf diese Weise entsteht kein neues Geld. Das Geld wird lediglich in eine andere Form umgewandelt.
Wie entsteht neues Buchgeld?
Neues Buchgeld entsteht durch die Kreditvergabe von Banken. Wenn ein Kunde einen Kredit aufnimmt, schreibt die Bank den Kreditbetrag seinem Konto gut. Das Guthaben des Kunden nimmt zu, die Bank hat neues Buchgeld geschaffen. Die Bank verdient an diesem Vorgang, indem sie dem Kunden Zinsen für den Kredit berechnet.
Die Banken können auch durch den Kauf von Vermögenswerten neues Buchgeld schaffen. Wenn eine Bank beispielsweise Aktien, Gold oder Immobilien von einem Kunden wie Frau Meier kauft, schreibt sie den Kaufbetrag auf ihrem Konto gut. Der Vorgang läuft auch umgekehrt ab. Verkauft die Bank Vermögenswerte an Frau Meier, verringert sich der Bestand an Buchgeld, da die Bank den Kaufbetrag von ihrem Guthaben abzieht.
Die Begrenzungen der Buchgeldschöpfung
Die Banken haben nicht unbegrenzt die Möglichkeit, neues Buchgeld zu schaffen. Es gibt Begrenzungen für die Buchgeldschöpfung. Die Banken müssen sicherstellen, dass der Kreditnehmer in der Lage ist, die Zinsen zu zahlen und den Kredit zu tilgen. Wenn der Schuldner die Tilgung nicht zahlen kann, entsteht ein Verlust für die Banken. Die Banken müssen auch die Kosten im Blick behalten, die ihnen aus der Kreditvergabe und Buchgeldschöpfung entstehen können.
Wenn der Kunde beispielsweise Geld für eine Überweisung auf ein Konto bei einer anderen Bank benötigt, fließt aus Sicht der Bank Geld ab. Die Bank muss sich dieses Geld dann oft wiederbeschaffen, indem sie bei einer anderen Bank einen Kredit aufnimmt oder sich durch einen Kredit der Zentralbank refinanziert oder Spargelder.
Ganz schön crazy, oder?