Reich bist Du, wenn du allein von deinen Zinsen leben kannst, besagt ein bekannter Spruch. Doch Jörg Wiechmann vom Itzehoer Aktien Club (IAC) sieht diese Perspektive ganz anders. Er erklärt, dass dieses Ziel in der heutigen Zeit kaum noch erreichbar ist. Laut dem Geschäftsführer des IAC spielt der Zins nicht allein eine Rolle, sondern muss immer im Kontext zur Inflation betrachtet werden.
Derzeit stehen Zinsen von bis zu vier Prozent einer Inflationsrate von etwa sechs Prozent gegenüber. Das bedeutet, dass eine Million Euro 40.000 Euro Ertrag bringen mag, aber der reale Wert des Vermögens um 60.000 Euro sinkt. Wiechmann betont, dass mit Zinsanlagen weder langfristig Vermögen aufgebaut werden kann, noch kann man von den Zinsen leben, ohne das Kapital zu verlieren. Dies gilt auch über sehr lange Zeiträume, wie eine US-Studie zeigt: Seit 1926 brachten Zinsanlagen am Geldmarkt eine inflationsbereinigte Rendite von etwa minus 0,8 Prozent pro Jahr. Ein Betrag von 1000 US-Dollar, der 1926 angelegt wurde, hätte sich bis heute real um mehr als die Hälfte reduziert.
Aus diesem Grund betrachtet Super-Investor Warren Buffett Zinsanlagen als Bekenntnis zu dauerhafter Armut. Jörg Wiechmann erklärt, dass die Kritik der linken Politik an leistungslosem Einkommen durch Zinsen und Zinseszinsen daher nicht gerechtfertigt sei. Echten Wohlstand könnten Anleger vor allem durch Investitionen in Aktien aufbauen, da sie damit in Unternehmen investieren und somit an der Wirtschaft als Quelle des Wohlstands teilhaben. Ein Betrag von 1000 US-Dollar, der 1926 in US-Aktien investiert wurde, hätte sich bis heute nach Steuern und Inflation auf mehr als 100.000 US-Dollar verzehnfacht.
Also, investiere in Aktien, am besten über einen breit gestreuten ETF oder gute Aktien!
Wie ernst soll man einen Finanznot nehmen, der schreibt „Ein Betrag von 1000 US-Dollar, der 1926 in US-Aktien investiert wurde, hätte sich bis heute nach Steuern und Inflation auf mehr als 100.000 US-Dollar verzehnfacht.“?