Mai 13

Wie Du bei Inflation investierst – lieber Aktien oder Immobilien?

3 Ideen – um die Vernichtung Deines Geldes zu verhindern! So kannst du in der Inflation dein Geld investieren!

„Inflation entsteht, wenn die Menschen anfangen, über Inflation zu reden.“

Ein kluger Satz von Otmar Issing, dem ehemaligen Chef-Volkswirt der Europäischen Zentralbank.

Und derzeit spricht in Deutschland jeder über Inflation. Die Inflationsrate in Deutschland lag im April bei unglaublichen 7,4%. Überall steigen die Preise, egal ob im Supermarkt oder an der Zapfsäule. Du und Deine Freunde merken das so langsam auch direkt im eigenen Geldbeutel.

Jetzt fragst Du Dich natürlich, wie investierst Du am besten bei Inflation?

Lass uns dazu zunächst einen Blick in die Geschichtsbücher werden.

1923 gab es die Hyperinflation in Deutschland. Für ein Brot zahlte man auf dem Höhepunkt der Inflation mehrere Milliarden Mark. Die Inflation stürzte damals die Menschen in eine unvorstellbare Armut. Deutschland lag am Boden. Ursachen waren vor allem, dass Deutschland den Ersten Weltkrieg mit Hilfe von Krediten finanziert hatte und dass die Siegermächte auf die Zahlung ihrer Kriegsschäden bestanden. So wurde der Staatshaushalt mit der Notenpresse saniert. Bis die Blase platzte.

Und wie kam man damals am besten durch die Krise?

Lass uns auf Immobilien schauen. Haben sich die Hausbesitzer, die ihre Immobilien mit Krediten finanziert haben, gefreut?

Bedingt.

Die Kredite konnten sie zwar mit einem Lächeln auf den Lippen zurück bezahlen. Aber da war noch die Sache mit den Nebenkosten. Denn die Kosten für Heizung, Wasser und Steuern stiegen ebenfalls mit der Inflation. Auch die Kosten für Handwerker schossen durch die Decke. Aber die Mieten hielten dieser Entwicklung nicht Stand. Denn der Staat wollte nicht, dass viele Menschen bei der großen Not zusätzlich noch auf der Straße landen.

Das führte dazu, dass viele Hausbesitzer ihr Eigentum verkaufen mussten – zu, Du ahnst es, sehr, sehr schlechten Konditionen.

Und wen freute das?

Menschen, die Geld hatten, um zuzugreifen.

Das waren vor allem Ausländer, die ihre Schweizer Franken oder Holländischen Gulden billig in Mark wechseln konnten.

Und der Staat war in Sachen Immobilien wieder ein echter Spielverderber. Er erfand eine neue Steuer. Die Hauszinssteuer, auch als Gebäudeentschuldungssteuer bezeichnet, war eine von 1924 bis 1943 in der Weimarer Republik und dem NS-Staat erhobene Ertragsteuer auf das vor Juli 1918 entstandene Wohneigentum. Die Steuer beruhte auf einem Vorschlag des Berliner Baustadtrates Martin Wagner für einen Lastenausgleich, mit dem die Eigentümer von Immobilien an den Kosten des öffentlich geförderten Wohnungsbaus nach dem Ersten Weltkrieg beteiligt werden sollten. Durch den Wertverlust von Hypotheken aufgrund der Hyperinflation bis 1923 waren Grundeigentümer zuvor praktisch vollständig entschuldet worden, während ihr Grundeigentum durch die Inflation nicht an Wert verloren hatte.

Dumm gelaufen für alle Immobilienjunkies.

Und was half damals in Zeiten der Inflation?

Produktive Sachanlagen.

Wenn Du damals Fabrikbesitzer oder Landwirt gewesen wärst, hättest Du Dir die Taschen vollmachen können. Insbesondere die Landwirte freuten sich über die Inflation. Denn Sie hatten Lebensmittel, die begehrt waren. Und do zog die Stadtbevölkerung mit ihrem Hab und Gut aus Land und tauschte Perserteppiche, Silberbesteck oder Kunstwerke gegen Kartoffeln und Schnaps. Ein sehr gutes Geschäft für die Landwirte.

Und die Unternehmer freuten sich auch. Sie konnten in Deutschland relativ günstig produzieren und ihre Waren teuer verkaufen. Sie erhielten dafür harte Dollars oder Franken. Ein gutes Geschäft.

Deutschland sollte nie mehr wieder eine Hyperinflation erleben.

Aber das Thema Inflation sollte 50 Jahre später wieder aktuell werden.

Lass uns ins Jahr 1973 schauen.

Im Nahen Osten musste sich Israel gegen einen Angriff seiner Nachbarn wehren. Der Jom-Kippur Krieg tobte. Und schon damals wurde Öl als Waffe eingesetzt. Die ölfördernden Staaten im Nahen Osten drosselten ihre Förderung, um insbesondere die Länder zu bestrafen, die Israel unterstützen. In Deutschland kam es zu einem Schock für die Wirtschaft. Die Spritpreise explodierten, es gab ein Sonntagsfahrverbot für Autos und die Inflation stieg auf 7,4%. Die Menschen waren verunsichert, das Wirtschaftswachstum nach dem Krieg schwächte sich ab, es zeichnete sich die erste Krise am Arbeitsmarkt ab.

Die Situation erinnert Dich an etwas?

Ein paar Parallelen zur heutigen Zeit kannst Du schon ziehen.

Heute tobt der Krieg in der Ukraine und Russland setzt Rohstoffe wie Gas und Öl ebenfalls als Waffe ein. Hinzu kommen heute noch gestörte Lieferketten in der globalisierten Welt. Das alles könnte das Rezept für den perfekten Sturm in Sachen Inflation sein.

Und die schlägt sich so langsam durch.

Insbesondere bei den Inflationserwartungen. Denn Du musst wissen. Wirtschaft ist Psychologie. Wenn die Menschen höhere Preise erwarten, werden sie höhere Löhne fordern, dies führt wieder zu höheren Preisen, gepaart mit steigenden Kosten für Rohstoffe entwickelt sich das zur Lohn-Preis-Spirale. Das führt wieder zu mehr Inflation. Dies hat sich auch in den 1970er Jahren so entwickelt.

Was heute noch dazukommt, ist der begrenzte Handlungsspielraum der Notenbanken. Bei Inflation sollte die Notenbank höhere Zinsen festlegen. Die Idee dahinter ist, dass Anleger ihr Geld wieder aufs Konto bringen und nicht mehr ausgeben, dies soll die Inflation bremsen.

Doch das mit den höheren Zinsen ist nicht so einfach aktuell. Es gibt Länder in Europa, die auf niedrige Zinsen angewiesen sind, um ihre Schulden zu finanzieren. Höhere Zinsen würden diese Staaten in große Bedrängnis bringen. Also scheidet das aus.

Was bedeutet Inflation konkret für Dich?

Nichts Gutes. Wenn die Preise steigen, dann sinkt Deine Kaufkraft. Aktuell sinkt sie im Jahr um über 7%.

Ein konkretes Beispiel für Dich.

Was bleibt von 10.000 Euro nach 10 Jahren bei einer Inflationsrate von 7,1% übrig? Nur 5.036,23 Euro. Die Kaufkraft hat sich halbiert.

Sollte die Inflation gleich bleiben, müsste man in 10 Jahren für ein Auto, das heute 10.000 Euro kostet, knapp 20.000 Euro auf den Tisch liegen.

Die Sparer werden also die Dummen sein. Das klassische Sparbuch ist keine Alternative für Dich in diesen Zeiten. Keine Zinsen und hohe Inflation vernichtet Dein Vermögen auf Deinem Konto und Deinem Sparbuch.

Eine spannende Situation für Dich mit vielen Chancen.

Doch in was investierst Du jetzt in Zeiten von hoher Inflation?

In Aktien investieren

Eine sehr gute Möglichkeit für Dich sind Aktien.

Hier hast Du die beste Chance, die steigende Inflation – also die Vernichtung Deines Geldes – zu umgehen.

Wieso?

Weil Unternehmen die Inflation bis zu einem gewissen Grad ausgleichen können. Sie werden weiterhin Geld verdienen.

Wie funktioniert das?

Ich habe ein schönes Beispiel für Dich. Der Konsumgüterhersteller Unilever, kennst Du von den Marken Knorr und Magnum Eis, ist mit einem Gewinnsprung ins neue Jahr gestartet und hat die Preise für seinen Produkte kräftig erhöht. Das geht, weil das Unternehmen eine Preissetzungsmacht hat. Knorr Produkte oder Magnum Eis können die Supermärkte nicht so einfach aus dem Regal nehmen, sie akzeptieren höhere Preise, gerade in Zeiten von Inflation. Und Du als Konsument bist eh der Dumme. Essen musst Du, von daher akzeptierst Du auch höhere Preise im Supermarkt. Auch andere Unternehmen, wie die großen Autohersteller oder die Versicherer können höhere Preise relativ leicht durchsetzen. Denk nur mal an die Lieferprobleme bei den Autos.

Deshalb können Unternehmen auch in Zeiten von Inflation gut verdienen. Und das hilft Dir als Aktionär.

Mein Tipp an Dich in Sachen Aktien ist, dass Du breit streuen solltest.

Zum Beispiel in einen ETF auf den MSCI World Index. Der MSCI World ist ein globaler Aktienindex, der die Kursentwicklung von rund 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet.

Mit dem MSCI hättest Du zwischen 1975 und 2021 eine jährliche Rendite von über 9% eingefahren. Damit ist das Thema Inflation erstmal für Dich erledigt.

Und ein ETF ist supergünstig. Die Verwaltungsgebühren sind deutlich geringer als bei einem Aktienfonds, wo Du erstmals die Banken und Fondsmanager bezahlen musst.

Wenn Du jetzt noch über einen günstige Onlinebank investierst, bist Du auf der Gewinnerseite.

Schützen Dich Immobilien vor Inflation?

Hier gibt es kein klares Ja oder Nein für Dich!

Denk an den Beginn des Artikels. Wenn Zinsen, Nebenkosten und Steuern auf Immobilien steigen und der Staat bei den Mieten regulierend eingreift, wird das Risiko für Dich zu groß.

Außerdem musst Du bedenken, dass Du mit selbst vermieteten Immobilien ein Risiko eingehst. Wenn der Mieter nicht zahlt, ist Deine Rendite schnell futsch. Wenn etwas in der Wohnung oder im Haus kaputt geht, musst Du Dich kümmern. In Immobilien musst Du Arbeit stecken.

Außerdem gehst Du ein Klumpenrisiko ein. Statt über den MSCI ETF in 1.600 Unternehmen zu investieren, steckt Dein Vermögen in einem Haus. Das kann böse ausgehen.

Und der Markt ist derzeit etwas aus den Fugen geraten. Zum einen verkauft kaum jemand seine Immobilie – was will er denn mit dem ganzen Geld derzeit anfangen? Zum anderen sind die Preise in den letzten Jahren durch die Decke geschossen. Gute Objekte zu finden, ist derzeit sehr schwierig.

Es gibt aber auch Chancen für Dich.

Du kannst immer noch gute Objekte finden, die sich rentieren. Dazu musst Du jedoch viel Zeit in die Recherche und die Verhandlungen stecken. Meistens sind das Objekte, die ein bisschen aufgehübscht werden müssen oder in denen es Leerstand gibt. Halte also die Augen auf und mach Dich schlau. Diese Gelegenheiten sind aber selten auf den großen Plattformen zu finden, eher über Dein Netzwerk.

Aber das Schöne an Immobilien ist, dass Du sie entwickeln kannst. Das geht aber nicht ohne hohen Arbeitseinsatz. Das muss Dir bewusst sein.

Rechne deshalb die Objekte durch, ob sie sich für Dich rentieren.

Alternative Anlagen in der Inflation

Neben Aktien oder Immobilien solltest Du bei Inflation alternative Anlagen in Betracht ziehen.

Und welche Anlage hat sich seit Jahrtausenden bewehrt?

Genau, Gold!

Gold hat schon seit Beginn der Menschheitsgeschichte einen Wert. Das Metall fasziniert die Menschen über alle Kulturen hinweg. Starinvestor Warren Buffet hat es mal etwas spöttisch ausgedrückt: „Gold wird irgendwo auf der Welt aus der Erde gegraben. Dann schmelzen wir es zu Barren, bauen einen unterirdischen Tresor und graben es wieder ein. Wenn uns Außerirdische dabei beobachten, es käme ihnen reichlich obskur und seltsam vor.“

Für Gold spricht natürlich, dass es schon seit Jahrtausenden einen Wert hat. Jeder Mensch auf diesem Planeten sieht in Gold etwas wertvolles. Das ist nicht zu leugnen.

Was spricht gegen Gold? Gold erwirtschaftet im Gegensatz zu Aktien keine Rendite. Außerdem musst Du Gold lagern. Du kannst es verlieren.

Ich würde Dir aber dennoch raten, ein bisschen Gold im Portfolio zu haben. Ich kaufe mir jedes Jahr eine Feinunze Gold. Meine Anlagemünze ist der Krügerrand aus Südafrika. Es gibt auch die Möglichkeit einen ETC auf Gold zu kaufen.

Faszinierender für Dich ist es aber, eine Münze aus purem Gold in den Händen zu halten. Das wird ein unglaubliches Gefühl für Dich.

Und mit Gold hast Du eine echte Notreserve.

Neben echtem Gold kannst Du Dir auch digitales Gold ins Depot legen.

Und hier kommen wir zum Thema Kryptowährungen.

Beim Thema Kryptowährungen war ich anfangs sehr skeptisch und nicht investiert. Was sagen die Experten dazu. Investor und PayPal Gründer Peter Thiel meint etwa: „Ich denke, Bitcoin ist das erste verschlüsselte Geld, das das Potenzial hat, so etwas wie die Welt zu verändern.“ Tech Gründer Johan McAfee sagt: „Du kannst Dinge wie Bitcoin nicht aufhalten. Es wird überall sein und die Welt wird sich neu einstellen müssen. Die Regierungen der Welt werden sich neu einstellen müssen.“

Aber letztlich überzeugt hat mich mein Freund, der bei einer Cryptobörse arbeitet. Er meinte: „Schau mal, es gibt 21 Million Bitcoins, die Zahl ist mathematisch limitiert. Und es gibt weltweit 19,61 Millionen Millionäre – mit steigender Tendenz. Wenn jetzt jeder Millionär einen Bitcoin möchte, wird es schon sehr eng. Wenn dazu noch die institutionellen Anleger wie Fonds oder Banken kommen, ist nichts mehr da.“

Du siehst, was ich meine. Bei Kryptowährungen ist Musik drin. Jedenfalls ist das kein Trend, der so einfach vorbei geht. Davon bin ich fest überzeugt.

Deshalb rate ich Dir, einen kleinen Teil Deines Vermögens in Kryptowährungen zu investieren. Dazu empfiehlt sich ein ETC. Ein ETC ist ein „Exchange Traded Commodities“, so was wie ein handelbarer Rohstoff. Wenn Du einen ETC kaufst, wird für Dein Geld genau die Menge an Bitcoin gekauft.

Ich habe den BTCetc der ETC Group Physical Bitcoin im Depot.

Damit investierst Du in den Bitcoin, die größte Kryptowährung, die es gibt. Ich würde an Deiner Stelle nicht irgendwelche kleinen Währungen ins Depot legen, die keiner kennt. Pass auch hier auf und fall nicht auf die Versprechungen von irgendwelchen Gurus rein.

Denk dran: nur ein kleiner Teil Deines Vermögens, just for fun!

Halte Dir einen Notgroschen bereit

Du willst bestimmt beruhigt schlafen können?

Deshalb rate ich Dir, einen Puffer auf dem Konto bereit zu halten. Wie hoch Dein Notgroschen ist, hängt natürlich von Dir ab.

Ich kann mit dem Guthaben auf meinem Konto ein Jahr lang meine Ausgaben decken.

Du solltest jedoch nicht den Fehler machen und besonders viel Geld auf Deinem Konto horten. Die Inflation wird Dein Geld vernichten. Deshalb mein Tipp an Dich: Investiere!

Fazit Investieren bei Inflation

Auf dem Konto oder Deinem Sparbuch wird Dein Vermögen vernichtet. Das sollte Dir jetzt klar sein. Deshalb beschäftige Dich mit Aktien, Immobilien, Gold oder Kryptowährungen, um Dein Vermögen zu erhalten.

Leg heute noch los.

 

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